Beinahe wäre die Vertuschung bei der Bundeswehr durch gegangen. Unter Krampp-Karrenbauer sind nämlich Sparmaßnahmen angelaufen, die bezeichnend sind für den Zustand der Bundeswehr.
Unter der Rubrik „Beschaffungen“ sind eine hohe Anzahl von Klein-und Kleinstfirmen aufgetaucht, die zum Teil gar nicht in den Handelsregistern eingetragen sind. Überwiegend sogar nur Ein-Mann-Betriebe. Eine Revision wurde stutzig, aber diese wurde von einer hohen Stelle, die nicht ausfindig zu machen war, regelrecht ausgebremst. Peinlich war, dass Oberpfalz-Investigativ davon Wind bekam.
Es hat sich nun folgendes heraus gestellt: die Abteilung BSKB (Beschaffung nachrangiger körperliche Bedürfnisse) fiel auf, weil sie weit über das vernünftige Soll Neueinstellungen machte. Darauf angesprochen, verteidigte sich deren Leiter mit dem Hinweis, dass die Lieferfirmen schon unter Guttenberg um dreihundert Prozent zugenommen haben und er das einfach wei-tergeführt habe. Seitdem ist der Posten BSKB weiter gestiegen und gestiegen, seit Guttenberg um satte eintausendzweihundert Prozent. Um nicht aufzufallen, sollte der Posten nun aufgeteilt werden und die Sparmaßnahmen ihren Fortgang haben.
Davon erfuhr Oberpfalz-Investigativ. Die Nachforschungen erga-ben ein trauriges Bild vom Zustand der Bundeswehr. Denn die Abteilung BSKB ist eine reine Sparabteilung für die Human-Kosten der Bundeswehr. Sie wird bedient von Schneidern, Schustern, Nähereien. Allesamt flicken sie zerrissene und abgetragene Kleidung und Schuhwerk der Soldaten wieder zusammen und führen sie der Wiederverwerwendung zu.
„Die Soldaten laufen nun zwar in geflickten Sachen herum“, sagte der zuständige Abteilungsleiter, „aber die Ersparnis liegt unter dem Strich nach Abzug der Personalkosten für die gesamte Bundeswehr pro Jahr bei genau 102,67 Euro, die dann der Beschaffung von Panzern nach Vorschrift BW123XY zugute kommt.
Das ist einleuchtend für die Bundeswehr.